Parodontologie

Die Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates und der häufigste Grund für Zahnverlust.

Aufgrund mangelnder Mundhygiene können sich Bakterien gut vermehren und verursachen zunächst eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis).
Nach einigen Wochen entwickelt sich aus der unbehandelten Gingivitis eine Parodontitis. Die Bakterien dringen in dieser Zeit in den sog. Parodontalspalt ein, einem Raum zwischen Zahn und umliegendem Gewebe, und arbeiten sich in die Tiefe vor. Dieses Geschehen führt unbehandelt langfristig gesehen über die Aktivierung des körpereigenen Immunsystems zu einem stetigen Abbau des Zahnhalteapparates und somit zum Zahnverlust.

Die Therapie dieser Erkrankung wird in drei Abschnitte unterteilt:

Phase 1: Diagnostik und Vorbehandlung

Phase 2: Die eigentliche Parodontaltherapie

Phase 3: Erhaltungstherapie

Bei sehr hartnäckigen Formen der Parodontitis kann eine sog. Markerkeimbestimmung notwendig werden. Hierbei werden Proben aus den Zahnfleischtaschen entnommen, die im Labor ausgewertet werden.
Je nach Befund kann dann eine systemische Antibiose oder eine Lasertherapie (PACT) die Behandlung komplettieren.

Phase 1:

Neben einer professionellen Zahnreinigung mit individuellen Mundhygieneinstruktionen gilt das Hauptaugenmerk in dieser Phase zunächst der Optimierung der dentalen Situation des Patienten, so dass eine gute Mundhygiene ermöglicht wird und zu optimalen Erfolgen verhilft.

Dazu werden Pflegehindernisse, wie kariöse Läsionen, beseitigt, überstehende Füllungs­ und Kronenränder geglättet. Insuffiziente Kronen oder Brücken werden provisorisch repariert oder entfernt und durch Langzeitprovisorien ersetzt. Fehlkontakte der Zähne müssen korrigiert werden.

Im zweiten Teil wird der Zustand des Zahnfleisches beurteilt, indem die Zahnfleischtaschen ausgemessen, der Knochenabbau im Röntgenbild beurteilt und Lockerungsgrade der Zähne festgehalten werden.

Phase 2:

Unter lokaler Anästhesie werden die Zähne unter dem Zahnfleisch mittels Mikroultraschall und speziellen Handinstrumenten versäubert. Der sich auf der Zahnoberfläche befindliche Biofilm wird mittels spezieller Airflowpulver entfernt. Im Anschluss werden die Zähne poliert und das Parodont gut gespült.

Phase 3:

Die Folgebehandlung/Erhaltungstherapie besteht in einer lebenslangen, regelmäßigen Individualprophylaxe, deren Häufigkeit ganz individuell vom Einzelfall abhängt.

Der Therapieerfolg hängt, anders als in anderen Gebieten der Zahnheilkunde, maßgeblich von der Mitarbeit (Compliance) des Patienten ab, weshalb ausschließlich bei guter Compliance seitens des Patienten eine Parodontaltherapie indiziert ist!